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| Trail Of Dead Koeln 2004 |
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...And You Will Know Us By The Trail Of Dead 06.12.2004 Köln, Gebäude 9 - sold out
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Bevor wir die mit Spannung erwarteten Jungs von Trail of Dead im ausverkauften Gebäude 9 sehen konnten, mussten wir mal wieder zuerst einen Support überstehen. Die Kölner Punkband Amoco Cadiz gab sich die Ehre und obwohl mir ihr Name irgendwie bekannt vorkam, wusste ich nur, dass sie vier Mädels als Backgroundsängerinnen dabei haben! Oh je, mir schwante übles und so war`s dann auch! Die Damenriege postierte sich in 2er Grüppchen links und rechts vom Bühnenrand und ihr Job bestand eigentlich nur darin, die Hüften im Takt zu schwingen und hin und wieder ein Wort ins Mikro zu brüllen. Rein optische Beschreibungen spare ich mir, nur ihre völlig peinlichen „Mireille Matthieu„ Perücken sollten doch kurz erwähnt werden. Ansonsten war eine völlig unterernährt, eine vom Typ "ich könnte die Mutter vom Sänger sein" und zwei nach dem Motto "wir sind überhaupt nicht da". Musikalisch boten sie ziemlich normalen Punkrock ohne Höhen und Tiefen. Dafür gab`s zum Ende hin noch eine kleine Feuerschluckernummer vom Gitarristen. Das bescherte uns einen völlig überflüssigen Hitzeschub in der ohnehin schon heißen Halle. Aber noch ging´s ja halbwegs... Nach ca. 45 Minuten hatten wir`s überstanden. Mir tun Support Bands ja immer ein wenig Leid, ist ein undankbarer Job, aber wir waren alle überwiegend froh als sie uns erlösten.
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Nachdem die Halle zuerst nur halb gefüllt war und sich noch viele an der Bar aufhielten, wir uns aber wenigstens noch eine Armbreite lang bewegen konnten, strömten die Leute langsam alle in die Halle und es wurde plötzlich eng wie in einer Sardinenbüchse! Wir standen zumindest noch an der Wand gelehnt und das war auch gut so für den Kreislauf ;-) Gegen 22:30 ging`s endlich los, es wurde dunkel und die ersten Klänge des Intros erfüllten den Raum. Und was dann abging kann man eigentlich nur als absolutes Rock`n`Roll Feuerwerk bezeichnen!
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Die Streicher und Cellos hatten sie zwar zu Hause gelassen, aber dafür gab´s zwei Schlagzeuge und der Sound kam einfach nur bombastisch rüber. Jeder Trommelschlag brachte die Anwesenden förmlich zum vibrieren und das Gebäude 9 bebte! Sänger Conrad startete zwar anfänglich noch recht introvertiert und konzentriert, aber das legte sich äußerst schnell und zusammen mit Jason sorgte er für eine atemberaubende und intensive Rock`n`Roll Show. Die genialen Gitarren zauberten einen voluminösen Klangteppich und man wurde hin und her gerissen von wunderschönen Melodien und dann wieder absolut rauen und rockigen Mitbrüllern. Es war mörderisch eng und heiß und ich weiß nicht, wem mehr die Brühe runterlief. Die Jungs verausgabten sich völlig, tauschten die Instrumente und das Mikro, wirbelten über die Bühne (soweit das überhaupt möglich war) und besonders Jason bezog immer wieder das Publikum mit ein. Überhaupt ist Jason der unberechenbarste Teil der Combo. Sobald er von seinem Schlagzeug aufsteht liegt "Gefahr„ in der Luft.
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Wenn man Glück hat, geht er nur mal kurz zum Publikum und heizt die Leute an oder übernimmt das Mikro und singt . Aber da stand er dann auch schon mal mit leicht irrem Blick und einem Teil seiner Snare-Drum am Bühnenrand und es hätte nicht viel gefehlt und das Teil wäre quer durch den Laden geflogen! (Beim Gig in Berlin IST es geflogen!). Dafür flogen dann reichlich Wasserflaschen und später noch das Obst vom Catering und diverser Kleinkram.
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Man wusste nie, was als nächstes passieren würde und wir waren auf alles gefasst. Aber die Jungs benahmen sich für ihre Verhältnisse ausgesprochen gut und gaben einfach nur alles.
Nach knappen 65 Minuten verabschiedeten sie sich dann und es sah echt so aus, als ob`s das schon gewesen wäre. Die Roadies rollten die Kabel auf und fingen an einzupacken. Das sah das Publikum aber etwas anders und nach einer kurzen allgemeinen Gelähmtheit ertönte ein ohrenbetäubendes Pfeif- und Klatschkonzert. Die Stimmung brodelte und so schaute ein sichtlich irritierter Roadie hilfesuchend zum Backstage-Bereich. Von da kam dann das erlösende Zeichen und sie erschienen doch noch für eine weitere Zugabe. Vorher aber gab`s noch eine ausgelassene „Wir schmeißen jetzt das komplette Obst in die Menge„ Schlacht und die Mandarinen und Bananen flogen wieder mal tief - verdammt tief! Nach insgesamt ca. 80 Minuten war dann aber leider endgültig Ende und obwohl`s nicht gerade ein langer Gig war, hinterließen Trail of Dead nur zufriedene Gesichter. Die Band war dermaßen fertig und geschafft und sie hatten ihren Feierabend wirklich verdient!
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Alles in allem ein völlig gelungener Gig. Tolle Songs, guter Sound, super Stimmung und eine gehörige Portion an Spannung und Intensität. Auch wenn das Schmeißen diverser Gegenstände und die Zerstörung von Instrumenten nicht gerade jedermanns Sache ist, bei dieser Combo passt es einfach und es gehört förmlich dazu!
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Setlist
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Intro
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Will You Smile Again
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Mistakes and Regrets
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It Was There That I Saw You
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Homage
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Classic Art Showcase
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Days of Being Wild
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Caterwaul
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Aged Dolls
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A Perfect Teenhood
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Another Morning Stoner
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Richter Scale Madness
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Mach Schau
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Totally Natural
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Die Bilder oben sind vom Gig in London, vier Tage vor Köln. Ich hatte meine Kamera vorsichtshalber gleich zu Hause gelassen - eine weise Entscheidung bei der Enge! Veröffentlicht wurden sie auf der Underexposed Webseite.
Hier noch ein paar Bilder aus Glasgow vom 1. Dezember.
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P.S.: Mittlerweile weiß ich übrigens auch, warum mir der Bandname des Supports so bekannt vorkam: Amoco Cadiz hieß ein Öltanker, der vor mehr als 25 Jahren gesunken ist ;-) Aber das nur nebenbei...
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Trail of Dead Koeln 2005 Trail Of Dead
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