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| Marquee 08.11.2004 |
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The Alarm Back In The Marquee
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The Alarm, London - Marquee, 08.11.2004
Oder: "Doppelter Alarm in London und schon wieder die Queen" Bericht: Petra / Fotos: Petra, Pete & Dave
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Letzten Montag war es endlich soweit und The Alarm spielten im legendären Londoner Marquee Club. Na ja, nicht ganz, denn es handelt sich bereits um die 4. Version des geschichtsträchtigen Venues. Direkt am Leicester Square gelegen und inmitten von diversen Großraumkinos befindet sich ein ziemlich unspektakuläres 5-stöckiges Gebäude. Im 3. Stock befindet sich der Club und im 5. Stock die großräumige und von daher auch recht charmelose Bar, aber das wussten wir erst mal nicht.
Da wir recht früh dran waren, blieb noch massig Zeit und wir quartierten uns in einer gegenüber liegenden Kaffeebar ein. Erster Cappuccino in Kaffepottgröße für 1,50 GBP, zweiter Cappu in knapper Expressotassengröße für 2,50 GBP - ah ja, sehr bizarr! Es stellte sich dann heraus, dass ab 17Uhr night-club Preise herrschten. Vielleicht war´s aber auch der Queen-Aufschlag, denn ein paar Meter weiter herrschte bereits ein mittleres Chaos mit Polizeiaufgebot und Straßensperren und im Nachhinein erfuhren wir auch den Grund: Die Queen besuchte just zu dieser Stunde eine Kinopremiere in der Nachbarschaft. Aufkommende Gerüchte, sie wolle eigentlich doch nur Mike & Co. abrocken sehen, bestätigten sich dann doch nicht ;-) War auch nicht weiter tragisch, denn die Madame kostete mir schon neulich den letzten Nerv, als sie die Düsseldorfer Innenstadt gekonnt lahm legte...
Okay, zurück zum Gig: Einlass sollte gegen 19:30 sein und Support war nicht angesagt. Statt dessen sollte es einen speziellen DJ-Mix geben. Kurz vorher erfuhren wir noch zufällig von der Bar im 5. Stock und es war echt Zeit für`s erste Bierchen. Es war kaum etwas los, so versteckt lag sie und um so erstaunter waren wir, als wir gegen 20Uhr runter zur Venue fuhren (Im Aufzug zum Gig - hat auch was!) und sich dort schon Menschenmassen drängten! Der Laden war stockfinster und war wirklich etwas unglücklich aufgemacht: Die Bühne lag am langen Ende des Raumes und von daher hatten die Leute zwar massig Platz in der Breite gesehen, aber nicht nach hinten hin. Zwischendrin standen noch ein paar störende Säulen und die Bar war rechts an der Seite - prickelnd! Alles was links von der Bühne stand, hatte kaum eine Chance auf einen Drink. Aber immerhin dröhnte schon das DJ-Set aus den Boxen und das war wirklich gut! Über eine Stunde wurden wir mit The Clash, den Ramones, Buzzcocks etc. eingestimmt. Eindeutige Highlights: "pretty vacant", "teenage kicks" und Spear of Destiny`s "lucky man". Es konnte eigentlich nur noch ein guter Abend werden...
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Irgendwann ging´s dann richtig los und Mike, Craig, James und Steve betraten endlich unter ohrenbetäubendem Gejohle die Bühne. Und was dann abging, hatte vorher keiner so für möglich gehalten. Schon nach den ersten Klängen von "federal motor voter" ging dermaßen die Post ab, dass ich meine Kamera schon gleich in Sicherheit brachte und nur noch selten zückte. Es war unglaublich, die Menge tobte so energisch, dass so manch hartgesottener Fan erschrocken zur Seite wich und den Platz vor der Bühne den völlig wild gewordenen Leuten überließ - es hatte schon fast Züge eines Punkgigs! Mike und die Jungs genossen sichtlich die überschäumende Stimmung und steigerten sich von Song zu Song. Das Set stand im totalen Gegensatz zu denen in den letzten Jahren und bestand neben einigen Standards eher aus seltener gespielten schnelleren Songs u.a. von den "Bond" Alben. Das etwas langsamere „right back where I started from„ als 5. Song war dann wirklich der erste Augenblick um kurz zu verschnaufen und seine Knochen neu zu sortieren. Aber es gab kein Erbarmen und sofort ging´s weiter mit dem äußerst selten gespielten "trafficking" vom neuen Poppyfields Album.
Nach dem altbekannten "coming home" wurde es dann comedy-mäßig und Drummer Steve gesellte sich - samt Tambourine - nach vorne zu Craig ans Mikro und die beiden zogen ihre eigene kleine Show ab. Zu den akustischen Klängen von The Stand / Knife Edge / Absolute Reality und Blaze of Glory versuchten sie sich abwechselnd zum Lachen zu bringen, statt *vernünftig* den Background zu singen. Ich weiß nicht, wer schlechter von beiden singt, aber es war einfach nur köstlich ihnen zuzusehen und oftmals schafften sie vor Lachen mal gerade noch ein prustendes "Lalala"
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Steve und Craig hatten sichtlich Spaß...
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...und hörbar ;-)
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Auf jeden Fall waren das die ruhigsten 15 Minuten des Abends an einem Stück, denn nach der genialen Version von "the unexplained" ging´s wieder ungebremst rockig weiter und ein Highlight jagte das nächste. Die Leute rasteten völlig aus und ich weiß nicht, wie einige das unbeschadet überlebten und vor allem, wie wir es schafften, uns mehr oder weniger wacker in der 2. - 3. Reihe zu halten. Bei "where were you hiding..." prasselte wieder eine komplette Ladung Spielkarten auf Mike herab und vor lauter Begeisterung merkte er erst gar nicht, dass eine von den Karten an seiner Wange kleben blieb - nett. Kurz danach folgte ein musikalisches Feuerwerk in Form von "drunk & disorderly", "close", "68 guns" und dem englischen Charterfolg "45 RPM" - alles tatkräftig unterstützt aus Hunderten von Kehlen.
Zum Zugabenteil kam Mike dann erst mal alleine auf die Bühne und wir sangen mit ihm (und nicht umgekehrt) als kleine Verschnaufpause "one step closer to home", bevor die Band wieder mit einstieg und das Finale mit "sold me down the river" und "spirit of 76" eingeläutet wurde. Am allerletzten Song schieden sich dann aber doch noch die Geister, denn es handelte sich um das ziemlich ruhige Titelstück vom Album "in the poppyfields„. Nach diesem absolut kraftvollen und schnellen Gig irgendwie etwas unpassend - vor allem der Background-Chor von Steve, Craig und James mit ihrem zuckersüßen "in the poppyfields la la la la" :-) - aber es hatte einen Vorteil: Wir kamen langsam wieder runter... Und dann war der Spuk leider ganz vorbei und zurück blieb eine völlig begeisterte Menge ohne Zeitgefühl und mit diversen Blessuren, aber glücklich! Trotz massig blauer Flecken, schmerzender Füße und lahmer Knochen am nächsten Tag war´s einfach nur klasse und jede Minute ein Genuß.
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| Klickt auf die kleinen Bilder und ihr könnt sie vergrößert sehen. | |
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Federal Motor Voter Deeside Mercenary Skank Rescue Me Right Back Where I Started From Few And Far Between Trafficking Coming Home
Acoustic mit Steve & Craig vorne am Mikro: The Stand / Knife Edge / Absolute Reality / Blaze Of Glory
The Unexplained Declaration/Marching On Edward Henry Street Wherearewegoing... Where Were You Hiding... Up Downtown Drunk & Disorderly Close 68 Guns 45 RPM
Zugaben: One Step Closer To Home (erst Mike, dann Band) Sold Me Down The River Spirit of 76 In The Poppyfields
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Eine absolut super gelaunte Band, ein ausgelassenes und stimmgewaltiges Publikum, was will man mehr? Okay, einige Leute haben es zeitweise echt übertrieben und wenn sie kein Bier vertragen, sollten sie`s besser ganz lassen, aber die einzige wirkliche Enttäuschung war das Marquee selber und hoffentlich meinte Mike nicht ernsthaft, dass sie im nächsten Jahr wieder dort spielen würden. Viel zu viele Leute konnten kaum etwas sehen und die Bühne war für das Gepoge aus den hinteren Reihen einfach zu niedrig. Zu Beginn war es auch geradezu kalt in dem Laden, uns wurde zwar hinterher mehr als warm, aber Craig hatte zwischendurch zu kämpfen, da die Klimaanlage ihm die Kälte um die Ohren blies. Na ja, er hat sich dann aber hinterher schnell wieder mit Rotwein aufgewärmt ;-)
Nachdem wir uns dann einigermaßen bekrabbelt hatten war klar: Die Bar im 5. Stock war angesagt. Vorher hatten wir null Chance, auch nur in die Nähe eines Getränkes zu kommen und so langsam wurde es höchste Zeit. Oben angekommen war es nur unwesentlich voller als vor dem Gig, aber so nach und nach ließ sich dann auch die Band blicken und alle hatten ausreichend Zeit für diverse Drinks und Gespräche. Nur Mike blieb verschollen, aber das war nicht weiter verwunderlich, denn seit er in diesem Jahr Vater geworden ist, zieht es ihn verständlicherweise mehr nach Hause als an die Bar - zumal die komplette Band am folgenden Tag in Richtung New York startete und sicherlich noch genug zu tun war. Als die Bar dann doch mal zu machen wollte und sich einige nur noch schleppend auf den Beinen halten konnten, fielen wir nur noch platt ins Bett - um dann am Vormittag von einem höllischen Krach äußerst unsanft geweckt zu werden: Feueralarm!!! Na prima, und das nach nur ein paar Stündchen Schlaf! Also alle raus aus den Zimmern und runter in die nieselige Londoner Kälte. Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass es ein Fehlalarm war, aber trotz allem sollten wir ausharren und auf die Feuerwehr warten. Geht´s noch? Also gingen wir mit ein paar Leuten in ein benachbartes Kaffee und versuchten wach zu werden, bevor wir dann Stunden später auscheckten und den Tag gepflegt in Camden Town ausklingen ließen... Alles in allem also zwei durchaus aufregende Tage - keine Frage!
Wissenswertes am Rande: Der Gig wurde von mehreren Kameras gefilmt, allerdings nicht wie vermutet von VH-1, sondern von Mike´s Crew. Mal sehen, wann und was wir davon zu Gesicht bekommen werden.
Die amerikanischen Gewinner des VH-1 Wettbewerbes waren tatsächlich anwesend und der eigentliche Hauptgewinner hieß witzigerweise David Sharp - allerdings nicht verwandt mit dem gleichnamigen Alarm Gründungsmitglied.
Die Setlisten der kommenden US-Gigs sollen in der Art wie in London bleiben.
Und dann vielleicht noch interessant für die Mission Fraktion: Es wäre mir fast gelungen, den derzeitigen Mission Bassisten Rich mit dem ehemaligen Bassisten Craig zusammen zu führen. Beide kennen sich persönlich nicht. Gescheitert ist es dann leider nur an einem fehlenden Babysitter. Das wär`s doch gewesen und beide waren durchaus sehr angetan von der Idee... Auch nicht zu unterschätzen: Die Wales-Connection zwischen Rich und Mike Peters. Na ja, nächstes Mal vielleicht ;-)
Foto credits: Bild 1,7,9,12,13 Pete Bild 4,8,10,11,14 Dave Bild 2,3,5,6,15,16 Petra
Einige Bilder und ein Review findet ihr mittlerweile auch auf der offiziellen The Alarm Webseite und auf Distant Warning
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